Danke für Eure Spende #spenden #hilferuf

Liebe Freunde,

ich klammere mich an den letzten Strohhalm und versuche auf diesem Weg ein wenig Geld für Arztrechnungen und Essen zu sammeln.

Hier die Geschichte meines Vaters:

An der Universität brachte man mir das Schreiben bei. Ich verfasse eine Dissertation, Essays und Abhandlungen. Heute möchte ich diese Fähigkeit nutzen, um die Geschichte meines Vaters zu erzählen, die Geschichte eines 57-jährigen Italieners, der seit über 55 Jahren in der Schweiz lebt, hier zur Schule gegangen ist, sich zum Carrosseriespengler ausbilden liess und einen eigenen Betrieb besass. Mehr als zwanzig Jahre leitete mein Vater eine Carrosserie, akquirierte dutzende Kunden, holte unzählige Aufträge ein und konnte seine Frau und Tochter problemlos ernähren. Doch die Karten standen schlecht für ihn, als eines Tages sein grösster Auftraggeber seine Türen verschloss und die Übermittlung der dringend benötigten Klientel einstellte. Mein Vater war schweren Herzens gezwungen, seine Carrosserie aufzugeben, um eine Anstellung bei einem Bekannten anzutreten. Während dieser Zeit wurde er schikaniert, ausspioniert, bestohlen und ihm wurde übel mitgespielt. Sein Vorgesetzter hat ihn tagelang vom Platz verwiesen und wenn mein Vater seiner Arbeit dennoch ab und zu nachkommen durfte, so musste er dies schweigend erledigen und durfte sich nur in einem bestimmten Radius bewegen. 2012 erlitt mein Vater einen Herzinfarkt. Die Ärzte hatten geschlammt und den Myokardinfarkt zu spät bemerkt so dass man ihn in letzter Sekunde operierte. Vier Bypässe, neun Stents und schwere Depressionen waren das Ergebnis. Sein damaliger Arbeitgeber hatte die Gunst der Stunde ausgenutzt und ihn fristgerecht nach drei Monaten aus dem Betrieb entlassen. Was dann folgte und bis dato aktuell ist, war eine monatelange und mühselige Stellensuche. Mein Vater hat über 1500 Bewerbungen verschickt, doch es regnete von überall her nur Absagen, was das Selbstwertgefühl nicht gerade in Hochtouren versetzt. Egal auf welchen Job er sich beworben hatte, das Alter machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Mit gutem Gewissen kann behauptet werden, dass man als stellensuchender Arbeitnehmer bereits ab 40 zum alten Eisen gehört, geschweige denn, man hat schon die 50-Jahre-Marke erreicht. Denn dann gilt man hier in der Schweiz als Abfallprodukt, als lästiges Anhängsel der Gesellschaft, ohne Nutzen, ohne Einsatzmöglichkeit. Notgedrungen suchte er die RAV auf, die ihm für zwei Jahre aushelfen konnte. Arbeitsvermittlungszentrum ist da weit gefehlt. Sie konnten meinem Vater in keinster Weise helfen. Man hat ihn zu unnötigen Weiterbildungen geschickt, doch fruchtete keiner seiner Anläufe. Es ging ihm immer schlechter. Wie muss man sich fühlen, wenn man merkt, dass die Menschen nicht mehr auf seine Person angewiesen sind, wenn er schon fast als Störfaktor gilt, der sich kaum noch über Wasser halten kann. Nach mehreren Versuchen landete mein Vater bei einem netten, älteren Herrn, der ihm eine Stelle als Autoverkäufer anbot und kurz darauf bankrott ging. Wieder stand mein Vater auf der Strasse, ohne Einkommen, nicht einmal das Geld aus der Konkursmasse wurde ihm überwiesen und das ist jetzt drei Jahre her! Die Jobsuche ging weiter, mein Vater wurde immer trauriger, empfand sein Leben als sinnlos und litt unter den massenweisen Absagen, die er von verschiedensten Firmen erhielt. Als er einen Rat einholen wollte, lautete die Standardantwort: Dann gehen Sie am besten zum Sozialdienst. Das war nie eine Option für meinen Vater. Schliesslich fand er Arbeit bei einem Mann aus dem Libanon und verpflichtete sich als moderner Sklave zu unmenschlichen Verhältnissen von Montag morgen bis Samstag abends zu schuften. Sein Herz spielte nicht mehr mit, mittlerweile arbeitet es nur noch zu 48%, aber die IV-Abklärungen lassen auf sich warten. Der Libanese erniedrigte ihn auf alle möglichen Arten, bezahlte ihm umgerechnet ca. CHF 8.—pro Stunde, falls es nicht zu einem Autoverkauf kam und beklagte sich, wenn mein Vater schwer atmete, da die Herzbeschwerden ihn in der glühenden Hitze sehr belasteten. Das Arbeitsverhältnis wurde nach nur drei Monaten Probezeit gekündigt und wieder hatte mein Vater keine Aussicht auf etwas Neues, etwas moralisch Verwertbares. Er hat versucht, sich nochmals als Carrosseriespengler selbstständig zu machen, aber ohne Erfolg. Ausserdem kann er aufgrund seiner Herzerkrankung der schweren Arbeit nicht mehr nachgehen. Wir haben uns an verschiedene Anlaufstellen gewendet, haben um Hilfe gebeten, es möge uns doch jemand unterstützen. Aber nicht einmal der Wendepunkt, der ein christliches Zusammenleben und Support postuliert, wie Jesus es vorgelebt hatte, war bereit, uns unter die Arme zu greifen. Kann es denn sein, dass in der ganzen Schweiz niemand gewillt ist, meinem Vater zu helfen? Soll er von der Gesellschaft verstossen sein Leben fristen? Mit diesem Brief klammere ich mich an den letzten Strohhalm und bitte um Aufmerksamkeit, um Verständnis für diese missliche Lage, die man als Arbeitsloser und schwer kranker Mann erdulden muss. Wenn man der Traumdeutung Josefs in der Bibel Glauben schenkt, so erwarteten den Pharao sieben reiche und sieben magere Jahre. Die Zeit des Hungers und der Not haben wir durchlitten, wo bleiben die sieben Jahre Glück?

Als Doktorandin kann ich keine 100% Stelle annehmen, sondern nur einen kleinen Beitrag leisten. Ich hoffe, dass ich auf diesem Weg, Menschen erreiche, die uns ein wenig unter die Arme greifen können.

Falls Ihr etwas spenden möchtet, klickt bitte auf diesen Link.

Ich danke Euch von ganzem Herzen!

Alles Liebe,
Eure Melanie

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