Von Zombies und Atombomben – #WritingFriday

Hallo liebe Bücherfreunde,

nach einer längeren Pause veröffentliche ich einmal wieder einen Text zum #WritingFriday, eine Aktion von Elizzy von Read Books and fall in Love.

Thema heute: Erzähle von einem Alptraum.

Eigentlich habe ich jede Nacht Alpträume. Entweder spuken Geister in verlassenen Häusern rum, mein Freund trifft sich mit einer anderen Frau oder jemand übergibt sich in meinem Traum. Nicht wirklich prickelnd, aber daran muss man sich gewöhnen. Den Traum, den ich Euch heute erzählen möchte, verfolgt mich seit einigen Tagen und war ein weiteres Highlight meiner Nachtmahre.

Es war Sommer und ich war in Italien. (Bemerkung: Über die Jahre hinweg habe ich meine eigene Traumwelt gestaltet. Sie ist ein wenig verzerrt, aber unveränderlich. Falls ich jemanden in meinen Traum mitnehmen würde und er ein ganz bestimmtes Ziel vor Augen hat, wüsste ich genau, wo wir langgehen müssten. Ich kenne jeden Ort, sei es in der Traumschweiz oder im Traumausland.) Das Hotel lag direkt am Strand. Viele Leute hatten sich in der Nähe des Ufers versammelt und warteten auf den angekündigten Tsunami. Sie tummelten sich im Sand, ruhten sich auf Liegestühlen aus und genossen ihr Eis in der brütenden Hitze. Als ich mich durch die Menschenmasse schlängelte, entdeckte ich von Weitem meine Verwandtschaft, doch ich hielt mich auf Abstand und lief zum Hotel zurück, wo schon bald das Mittagessen serviert werden würde. Als ich den Aufzug betätigte, fuhr er mich in eines der höheren Stockwerke, wo eine junge Frau auf mich wartete, die sich auf einen Kampf mit mir einlassen wollte. Es war schrecklich, sie war so stark wie ich, hatte bunt gefärbtes Haar und entweder verfolgte sie mich oder ich stellte ihr nach. Plötzlich sah ich die Hotelanlage von oben und erschrak. Viele Menschen versuchten über die Terrasse ins Innere des Gebäudes zu gelangen. Sie waren alle in traurige, dunkle Farben gekleidet und hatten zombieähnliche Züge (Bemerkung: etwa zwei Tage vorher habe ich mir den Film „Train to Busan“ (koreanische Produktion) auf Netflix angeschaut, ein Film über eine Zombieseuche…). Jedenfalls konnten ich und noch ein paar andere Gäste fliehen und in einen Zug springen, der sogleich die Türen verriegelte, damit kein Zombie ins Innere des Wagons hüpfen konnte. Ich erinnere mich leider nicht an die Gesichter der Zugpassagiere, doch wir fuhren zu meinem alten Schulhaus und mein Freund sowie eine meiner besten Freundinnen warteten in einem Bunker auf mich. Im Bunker war es kalt, nur einige Offiziere und wir konnten uns vor der Apokalypse retten. Sie klärte uns auf, dass die Russen angegriffen haben und schon bald die erste Atombombe einschlagen würde. Mir war Angst und Bange, wie konnte ich den Menschen helfen. Meine gute Freundin hielt ein Tablet hoch und meinte, dass ich den Zahlencode lösen muss, damit die Bombe nicht hochgeht. Es waren Wimmelbilder, bei denen ich nach bestimmten Zahlen suchen musste. Ich konnte drei von vier Rätseln lösen, doch für das vierte Rätsel blieb mir keine Zeit mehr. Ich wusste, dass wir alle verloren waren und wartete auf den Knall – doch es passierte nichts. Ein ehemaliger Schulkommilitone lief an uns vorbei und versorgte uns mit nötigem Essen, da wir uns überlegten, wie lange wir in diesem Bunker überleben könnten. Anschliessend beschlossen wir den Bunker zu verlassen und uns die Katastrophe genauer anzusehen. Als wir oben ankamen, sahen wir die totale Zerstörung. Alles brannte, nur noch Ruinen und wenige Menschen. Die Überlebenden versammelten sich auf dem Parkplatz hinter den Turnhallen. Wir packten unseren Proviant aus und verteilten ihn unter den Leuten. Ein kleiner Junge stibitzte sich ein Süssgebäck von mir. Wir konnten nicht einmal aufatmen, als hinter der Turnhalle die zweite Atombombe einschlug. Wieder hatten wir überlebt, was mir langsam aber sicher merkwürdig erschien. Ich kannte doch die Berichte über Hiroshima, es war eigentlich unmöglich, dass wir noch am Leben waren. Jemand kündigte die dritte Bombe an, eine grössere und mächtigere. Diesmal gab es für uns auch keine Chance mehr, wir blickten gen Himmel, ein heller Schweif raste auf die Erde zu und ich zwang mich aufzuwachen…

Alles Liebe,
Eure Melanie

6 Kommentare zu „Von Zombies und Atombomben – #WritingFriday

  1. ach du meine Güte – das ist ja ein absolutes Chaos in deinen Träumen…ich wollte dir eigentlich vorschlagen es mal zu zeichnen – das hat mir bei meinem geholfen – seit dem ist er nicht mehr gekommen – aber das würde ja ein ganzes Buch werden. Trotzdem finde ich es witzig, dass du da so gelassen und sogar etwas sarkastisch damit umgehst….Sehr interessantes Szenario…

    Grüsse

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    1. Liebe Rina

      Meine Träume sind die reinste Katastrophe. Dieser hier war, im Gegensatz zu den üblichen Nachtmahren, harmlos, fast schon langweilig. Eine Zeit lang habe ich ein Traumtagebuch geführt, doch die nächtlichen Bilder wurden immer schlimmer und wiederholen jeweils eines der drei Motive, die ich zu Beginn schildere… Manchmal macht es mir wirklich Angst. Da ich oft Magenprobleme habe (gerade mit Emetophobie keine schöne Vorstellung), hat dies nachts einen Einfluss auf die Alpträume. Je schlechter es mir geht, umso brutaler und gespenstischer die Träume…

      Aber sie zu zeichnen wäre vielleicht mal eine Idee, danke für den Tipp. Ich werde ihn umsetzen.

      Liebe Grüsse

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      1. Das klingt wirklich beängstigend. Ich kenne nur meine kleinen banalen Alpträume und die verstören schon manchmal – da kann ich mir kaum vorstellen solch extreme zu haben…Vielleicht klappt das mit dem Zeichnen…ich drücke die Daumen.

        Liebe Grüsse

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